Design ist (fast) überall – auf der Verpackung unserer Frühstücksflocken, im Schriftzug unserer Zahnpastatube oder in der Form unserer Kaffeemaschine.
Im Jubiläumsjahr des Bauhaus ist Design zusätzlich in aller Munde.
Dies ist eine kurze Überlegung zu diesem Thema.
Was ist Design?
Das Wort kommt vom lateinischen Wort designo = Zeichnung. Es bedeutet auch Entwurf und Formgebung.
Design ist oft unsichtbar und bleibt bestenfalls hinter dem Zweck des Objekts zurück. Denn Design soll den Menschen dienen, indem es körperliche und psychische Bedürfnisse erfüllt.
„Design ist die angemessene Kombination von Materialien um ein Problem zu lösen.“
Charles Eames
Warum gibt es Design?
Design erfüllt viele Funktionen:
- Ästhetik – etwas soll schön aussehen
- Praktische Funktion – der Zweck soll erfahrbar sein
- Aufmerksamkeit erregen – etwas st heiß/gefährlich/wichtig
- Hinweisen auf etwas – wo schalte ich ein Gerät ein
- Symbolischen Wert anzeigen – ein teures Objekt soll auch teuer aussehen
- Psychologische Wirkung – z.B. Raumgestaltung für das Wohlbefinden
Hier zwei meiner Blog Artikel, die dir zu einem Zuhause verhelfen indem du dich wohlfühst:
https://www.christianedevries.de/schlafzimmer-zu-ungemuetlich-das-kannst-du-tun/
https://www.christianedevries.de/gruene-farbe/

„Unter einer guten Form verstehen wir eine natürliche, aus ihren funktionellen und technischen Voraussetzungen entwickelte Form eines Produktes, das seinem Zweck ganz entspricht und das gleichzeitig schön ist.“
Max Bill, Architekt, Künstler und Designer, Die gute Form, 1949

Wie entsteht gutes Design?
„Gutes Design besteht aus Einfachheit und Klarheit.“
„Design ist der Vermittler zwischen Information und Verstehen.“
Zwei Aussagen von Designern, die beide in die gleiche Richtung gehen.
Design soll uns unterstützen, damit wir besser und schneller verstehen, wie etwas verwendet wird. Beispielsweise kann die Form uns bei der Handhabung unterstützen. Oder die Reihenfolge der Aktionen wird uns z.B. durch unterschiedliche Farben deutlich.
Dadurch wird die Anwendung „intuitiv“.
Sehr gut sieht man die Entwicklung zum „intuitiven“ anwenden anhand der Handy Entwicklung.
Früher fiel es älteren Menschen schwer ein Handy zu benutzen. Leichter wurde es erst mit dem Smart-Fon. Das liegt u..a. daran, dass die Handlungen am Smart-Fon denen im wahren Leben ähneln; man schiebt ein Bild zur Seite, um auf die nächste Seite zu „blättern“.
Ähnlich ist es mit Piktogrammen, die extra entwickelt wurden, um schwierige Zusammenhängen schnell und einfach zu verstehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Piktogramm
Gutes Design ist also dann erreicht, wenn wir dadurch Informationen und Zusammenhänge schneller erfassen.

Wann ist Design schlecht?
Form folgt Funktion!
Das war ein Leitspruch des staatlichen Bauhaus.
Er bedeutet: In erster Linie ist entscheidend, welchen Zweck hat ein Gegenstand, erst dannach geht es um das Design, also die Form.
Mit anderen Worten, damit Design gut wird, darf es nicht zum Selbstzweck entstehen und muss sich der Funktion unterordnen.
Ein Beispiel für schlechtes Design ist die Zitruspresse von Alessi bzw. von Phillipe Starck. Diese Saftpresse ist schön und fast eine Skulptur, nur zur Saftgewinnung taugte sie nicht viel. Sie unterstützt die Funktion – das Saft pressen – nämlich nicht, sondern erschwert sie sogar noch.
Loriots „Original Familienbenutzer“ ist ein lustiges Beispiel für schlechtes, zweckfreies Design.
Hier geht es zum Audio vom „Orginal Familienbenutzer“.
Wikipedia Artikel über den Familienbenutzer
Wo liegt der Unterschied zwischen Design und Kunst?
Kunst dient nicht zwangsläufig einer Funktion.
Kunst kann uns durch seine Schönheit oder Harmonie erfreuen.
Manchmal ist die Wirkung von Kunst vergleichbar mit der Wirkung, die die Natur auf uns hat: Sie erfreut uns, beruhigt uns, sie stellt keine Anforderungen und sie lässt uns klarer sehen.
Wikipedia Artikel über Kunst
„Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur.“
Paul Cezanne 1839 – 1906
Design geht über die Form- und Farbgestaltung hinaus und beschäftigt sich auch mit der Funktion eines Objekts und der Interaktion seiner Benutzer.
Wikipedia Artikel über Design
„Design ist Kunst in der zweiten Potenz. Man muss die Ästhetik mit Zweckerfüllung multiplizieren. Damit ist es der Dimension der Kunst enthoben. Kunst betreibt Ästhetik um der Ästhetik willen. Sie ist eindimensional.“
Otl Aicher, Gestalter, aus „Die Welt als Entwurf“, Ernst & Sohn, 1991
27. April 2019: Welttag des Design
1919 bis 2019: 100 Jahre Bauhaus